Tipp für mehr Erfolg als Pflegekraft: Keine Angst vor Angehörigen
Viele Angehöre sind sehr anspruchsvoll, wenn es um die Pflege ihrer Liebsten geht. Oft kommt es daher zu Konflikten und Auseinandersetzungen, die du nicht persönlich nehmen solltest. Denn meist steckt keine böse Absicht, sondern nur Sorge dahinter. So reagierst du gekonnt.
Steht der Besuch von Angehörigen an, kann aus dem Arbeitstag ein echter Spießrutenlauf werden. Forderungen, Vorwürfe, schlechte Laune – es gibt so einiges, was du als Pflegekraft in Zeitarbeit im Umgang mit Angehörigen aushalten musst. Böse Absicht steckt aber in den wenigsten Fällen hinter den Auseinandersetzungen und Konflikten!
Sorgen und das schlechte Gewissen als Auslöser
Den eigenen Vater oder die Mutter in ein Pflegeheim geben müssen, löst bei den allermeisten Menschen ein schlechtes Gewissen aus. Auch wenn die Gründe nachvollziehbar sind (Entfernung, eigenes Alter …), bleibt bei den Angehörigen häufig das Gefühl, liebe Menschen „abgeschoben“ zu haben. Gerade in der Altenpflege ist auch die Frage, wie lange das Leben der ins Heim gegebenen Person überhaupt noch währt, ein überaus wichtiges Thema und eine seelische Belastung.
Nimm die Angehörigen jederzeit ernst!
Als Pflegekraft kennst du nicht immer die Verhaltensabläufe und regelmäßigen Muster in der Familie deiner Klienten. So kann es zu Missverständnissen in der Kommunikation kommen – die wiederum für Ärger sorgen. Hilfreich für einen erfolgreichen, harmonischen Umgang mit den Angehörigen ist es, wenn du sie jederzeit mit all ihren Sorgen und Nöten ernst nimmst und dem Verhalten Verständnis gegenüber aufbringst. Du kennst das bestimmt von dir selbst: Wenn du Sorgen hast oder Angst oder ähnliche negative Gefühle, äußerst du dich selten freundlich oder auch nur neutral! Was als sachliche Äußerung gemeint war, kommt eher als Klage, Vorwurf oder Forderung rüber. So entstehen die typischen Konfliktsituationen, die aus Sorgen Vorwürfe machen.
Hinter Vorwürfen verbergen sich Sorgen
Wenn dir seitens eines Angehörigen Fehlverhalten oder andere Kritik an den Kopf geworfen wird, ist das beste, innerlich erstmal einen Schritt zurückzutreten. Und nicht gleicht Konter zu geben, denn das lässt die Situation nur eskalieren. Erkenne vielmehr, welche Sorge hinter der harsch geäußerten Kritik verborgen ist. So gelingt es dir, die Sorgen und Ängste der Angehörigen klar zu definieren – und ihnen eine gute Absicht zu unterstellen. Denn eines ist klar: Die Angehörigen wollen dir nichts Böses, sondern für ihre Liebsten nur das Beste. Wenn du erkannt hast, was genau die eigentliche Problematik hinter der Kritik ist, kannst du entspannt reagieren. Je mehr Verständnis du zeigst, desto mehr entspannt sich die gesamte Situation. So wird ein konstruktiver, positiver Austausch ermöglicht.
Immer dran denken: Alle haben das gleiche Ziel!
Das Wohl der pflegebedürftigen Person sollte jederzeit das Ziel darstellen. Dafür müssen Pflegekräfte und Angehörige an einem Strang ziehen. Und nicht gegeneinander agieren. Gerade zu Beginn der Pflege können Meinungsverschiedenheiten auftreten, weil Unklarheiten noch nicht beseitigt wurden. Diese Unklarheiten gilt es, schnellstmöglich aufzuklären. Denn nur dann, wenn sich Angehörige und Pflegekräfte nicht gegenseitig als Störfaktoren ansehen, kann eine Pflege mit optimaler Lebensqualität gelingen.